Dienstag, 29. Juli 2014

HEIS






Da denkt man an nichts Kriselndes, und dann das: Seh ich doch ein Nummernschild, auf dem HEIS prangt.

Liebe im selben Laden ist so eine Sache. Wenn’s gut läuft, kann man sich gegenseitig befruchten, motivieren, aufbauen. Wenn’s nicht so rundläuft, haben auch die übrigen Kollegen daran zu knabbern und müssen zusehen, dass sie nicht in die Schusslinie geraten.

Eine Nummer schärfer wird die ganze Geschichte, wenn das verliebte Pärchen zusammen in einem Großraumbüro schaltet und waltet. Und falls dann der Haussegen schief hängt, hat die ganze Bande den Salat und muss sich so was anhören.

Er zu ihr (zuckersüß):
„Ich will Körper an Körper pressen! HEISsen Atem auf mir spüren! Rein und raus, immer wieder!“

Sie zu ihm (zickig):
„Dann fahr doch morgens mit dem Bus!“

So viel Kriselndes zu HEIS.




Samstag, 26. Juli 2014

MANN






Da denkt man an nichts Geistreiches, und dann das: Seh ich doch ein Nummernschild, auf dem MANN prangt.

Kürzlich bekam ich ein Statement von Arno LindeMANN, Kreativchef von Lukas Lindemann Rosinski, zum Thema Kreativität zwischen die Finger:

„Ich glaube, man muss immer wachsam bleiben und wie ein Staubsauger durch das Leben gehen. Die besten und schrägsten Ideen schreibt nämlich immer noch das Leben selbst. Man muss nur ab und zu mal stehen bleiben und genau hinsehen. Auch da, wo man sonst nicht so hinschaut. Die Magie passiert immer außerhalb unserer ‚comfort zone’.“

So viel Geistreiches zu MANN.




Mittwoch, 23. Juli 2014

FOX






Da denkt man an nichts Listiges, und dann das: Seh ich doch ein Nummernschild, auf dem FOX prangt.

In der wilden Großstadt Berlin hatte ich mal eine Begegnung der überraschenden Art. Ging abends bei Einbruch der Dunkelheit zu Fuß von der Werbeagentur in Mitte (siehe BART, ESS, FREI, GIRL, ZEN und HASTU) in Richtung Ostbahnhof. Auf der Schillingbrücke überholte mich von links – zwei, drei Meter entfernt – ein Hund. Wie ich dachte. Bei nochmaligem Hinsehen entpuppte sich der Vierbeiner als Fuchs (engl. FOX) – und kein Mensch weit und breit, der das bezeugen konnte.

So viel Listiges zu FOX.




Sonntag, 20. Juli 2014

PAUL






Da denkt man an nichts Pavianartiges, und dann das: Seh ich doch ein Nummernschild, auf dem PAUL prangt.

Im Zuge der WM in Brasilien (siehe TSTS, BRD und NEI) fiel mir mal wieder ein Zitat von PAUL Breitner vor die Füße:

„Da kam dann das Elfmeterschießen. Wir hatten alle die Hosen voll, aber bei mir lief’s ganz flüssig.“

So viel Pavianartiges zu PAUL.




Donnerstag, 17. Juli 2014

NEI






Da denkt man an nichts Marktschreierisches, und dann das: Seh ich doch ein Nummernschild, auf dem NEI prangt.

Die Nacht nach dem unvergesslichen WM-Halbfinale ‚Deutschland vs. Brasilien’ in einer WG (siehe TSTS). Eine junge Dame zog sich mit ihrem Freund in ihr Gemach zurück. Ein WG-Gast nutzte die Gunst der Stunde und dem Alkohol sei Dank, seinem Schwäbisch freien Lauf zu lassen. Auf dem Weg nach Hause postierte er sich vor dem Zimmer des Pärchens und skandierte unüberhörbar:

„Einer geht noch, einer geht noch NEI, einer geht noch, einer geht noch nei!“

So viel Marktschreierisches zu NEI.




Montag, 14. Juli 2014

BRD






Da denkt man an nichts Stolzes, und dann das: Seh ich doch ein Nummernschild, auf dem BRD prangt.

Nach 1954, 1974 und 1990 haben die Deutschen (korrekt: Bundesrepublik Deutschland, abgekürzt: BRD) es mal wieder geschafft: Fußball-Weltmeister 2014. Ein vierter Stern fürs Trikot und fürs Herz. Glückwunsch.

So viel Stolzes zu BRD.




Freitag, 11. Juli 2014

ERST






Da denkt man an nichts Brennendes, und dann das: Seh ich doch ein Nummernschild, auf dem ERST prangt.

Während eines Meetings in einer HHer Kreativagentur kam plötzlich eine Assistentin in den Konfi gestürmt und verkündete, dass eine Kollegin auf unbestimmte Zeit krankgeschrieben sei.

Auf Nachfrage des Geschäftsführers ließ die rechte Hand des Chefs die Katze aus dem Sack: Burnout lautete die Diagnose. Daraufhin schwoll dem GF der Kamm und er machte sich Luft:

„Bevor man einen Burnout hatte, muss man ERST mal gebrannt haben.“

Nachdem die Runde nichts erwiderte, fügte er kleinlaut bei:

„Vor 20 Jahren war’s der Hörsturz, vor 10 Jahren die Bandscheibe, heutzutage ist es halt Burnout.“

So viel Brennendes zu ERST.




Dienstag, 8. Juli 2014

TSTS






Da denkt man an nichts Unbeholfenes, und dann das: Seh ich doch ein Nummernschild, auf dem TSTS prangt.

Der Morgen nach dem WM-Achtelfinale ‚Deutschland vs. Algerien’ in einer WG. Eine junge Dame betrat die vollbesetzte Küche (zwei Männer, eine Frau) und fragte in die Runde:

„Und? Habt ihr gestern noch das Nachspiel gesehen?“

„Welches Nachspiel?“

„Na, das Nachspiel ‚Deutschland gegen Algerien’?“

„Hä? Es gab kein Nachspiel!“

„Doch, gestern!“

„Nein! Es gab ne Verlängerung! Nachspiel gibt’s beim Sex!“

Zwei der vier Anwesenden lachten laut, eine lachte in sich hinein, die vierte Person war ne Spaßbremse.

TSTS. Typisch Männer.“

So viel Unbeholfenes zu TSTS.




Samstag, 5. Juli 2014

BUM






Da denkt man an nichts Verwerfliches, und dann das: Seh ich doch ein Nummernschild, auf dem BUM prangt.

Lachen ist schön, befreiend, aufbauend. Gequältes Lachen ist nicht so der Bringer. Es brachte mich fast an den Rand der Verzweiflung, als ich von einer kleinen Berliner Werbeagentur (siehe DELL, GUT, LAUS und FRAU) als Wortakrobat gebucht wurde und täglich platte Witze hören musste.

Die beiden Geschäftsführer schafften es tatsächlich, sich immer wieder zu unterbieten. Zum Beispiel damit:

Wie nennt man einen BUMerang, der nicht zurückkommt? Stock!“

So viel Verwerfliches zu BUM.




Mittwoch, 2. Juli 2014

CONT






Da denkt man an nichts Smartes, und dann das: Seh ich doch ein Nummernschild, auf dem CONT prangt.

Und schon läuft ein schöner Spot für die Axel Springer AG vor meinem geistigen Auge ab – mit der ebenso schönen Aussage:

CONTent is king. And the medium is the fucking message.“

So viel Smartes zu CONT.