Mittwoch, 31. August 2016

LIPS






Da denkt man an nichts Fremdschämendes, und dann das: Seh ich doch ein Nummernschild, auf dem LIPS prangt.

Wenn jemand seinen Arbeitsplatz auf eigenen Wunsch verlässt, um sich neuen Herausforderungen zu stellen, neuen Zielen zu widmen, kann es schon mal witzig und unterhaltsam werden.

Und natürlich gibt es auch das Gegenstück. Besonders jüngere Kollegen, die was Neues anstreben, lassen es noch mal richtig krachen und schießen über das Ziel hinaus. Dabei fallen gerne alle Hemmungen – insbesondere, wenn Alkohol im Spiel ist.

Ein männliches Junioren-Team (Text und Art) einer HHer Kreativschmiede feierte seinen Ausstand standesgemäß auf dem Kiez.

Zunächst ging es zu einem Chinesen, um eine Basis zu legen. Danach wanderte der Tross in zwei Kneipen, um abschließend in einer Karaoke-Bar zu stranden.

Und da kannten die beiden Junioren kein Halten und keine Verwandten mehr – sie ließen die Sau raus. Sie grölten, was das Zeug hielt und gingen nicht mehr von der Bühne.

Erst als sie ein Lied von den Söhnen Mannheims umtexteten, wurden sie handgreiflich gebeten, das Etablissement hurtig zu verlassen. Schließlich sangen sie:

„Und wenn mein Glied deine Lippen (engl. LIPS) verlässt, dann nur damit du Liebe empfängst ...“

So viel Fremdschämendes zu LIPS.





Sonntag, 28. August 2016

ANAL






Da denkt man an nichts Täuschendes, und dann das: Seh ich doch ein Nummernschild, auf dem ANAL prangt.

Zur Hochzeit von Bastian Schweinsteiger und Ana Ivanovic trudelten selbstverständlich auch zig Glückwünsche ein. Wie es für unsere Zeit gehört – auch über die sozialen Netzwerke.

Da flatterte nicht nur Virtuelles von Hans und Franz ein, sondern auch von aktuellen und ehemaligen Mitspielern.

Ein Kumpel klickte sich durch die Tweets und tönte:

„Guck an, guck an, dem Lewi (Robert Lewandowski) ist auch nichts heilig. Erst reißt er nichts bei der EM und dann disst er auch noch BastiAna. Gibt er doch tatsächlich den Hashtag #ANALvanovic an, die Sau.“

Bei näherem Hinsehen wurde klar. In bestimmten Schriftarten ähnelt ein kleines „l“ einem großen „I“ ungemein.

Alles wieder zurück. Lewi hat weder gedisst noch ist er eine Sau. Vielmehr war wohl der Wunsch der Vater des Gedankens.

So viel Täuschendes zu ANAL.





Donnerstag, 25. August 2016

RONE






Da denkt man an nichts Geräumiges, und dann das: Seh ich doch ein Nummernschild, auf dem RONE prangt.

Als ich vor wenigen Wochen mit meinem Sohn (siehe HOSE, OPA, MIRABC, TOY und MILKden Berliner Zoo unsicher machte, trafen wir bei den Pelikanen die Meisterin des Halbwissens. Eine Frau mittleren Alters zog vom Leder:

Der Kehlsack eines Pelikans fasst bis zu 13 Litern. Das entspricht dem Inhalt von rund 13.000 Pelikan-TintenpatRONEn.“

Wette, die Dame hatte früher einen Geha-Füller.

So viel Geräumiges zu RONE.





Montag, 22. August 2016

BAP






Da denkt man an nichts Verbundenes, und dann das: Seh ich doch ein Nummernschild, auf dem BAP prangt.

Flattert mir ein Zitat von Jean-BAPtiste Massillon in die Hände:

Dankbarkeit ist das Gedächtnis des Herzens.“

So viel Verbundenes zu BAP.





Freitag, 19. August 2016

OLA






Da denkt man an nichts Aufsteigendes, und dann das: Seh ich doch ein Nummernschild, auf dem OLA prangt.

Hatte mal wieder eine Begegnung der amüsanten Art in einem Aufzug eines Berliner Nobelkaufhauses.

Ein älterer Herr, der durchaus als jüngerer Bruder von Playboy Rolf Eden hätte durchgehen können, betrat mit seiner ebenfalls extrem gebräunten Partnerin den Lift.

Noch bevor das Knöpfchen gedrückt wurde, sprudelte es aus ihm heraus:

„Wie nennt man ein mittelmäßiges Sonnenstudio?“

Schon fast wie einstudiert, ließ es uns seine bessere Hälfte wissen:

„SOLAlarium!“

Ziel erreicht: Die Mundwinkel der übrigen Fahrstuhlinsassen verzogen sich merklich in die Höhe.

So viel Aufsteigendes zu OLA.





Dienstag, 16. August 2016

CON






Da denkt man an nichts Römisches, und dann das: Seh ich doch ein Nummernschild, auf dem CON prangt.

Kürzlich in einer großen Kantine Deutschlands. Ein Kollege posaunte in die Runde:

„Wie heißt das Lieblingsgericht der Kardinäle?“

Da niemand reagierte, kam prompt die Antwort:


Auch darauf reagierte niemand.

So viel Römisches zu CON.





Samstag, 13. August 2016

HALLE






Da denkt man an nichts Zerstreuendes, und dann das: Seh ich doch ein Nummernschild, auf dem HALLE prangt.

Mal wieder in einem Berliner Kino gewesen. Doch bevor es Action auf der Leinwand gab, gab es Unterhaltung im Foyer. Ein Pärchen mittleren Alters unterhielt sich – ohne Blickkontakt. Denn beide starrten auf ihre Smartphones.

Er zu ihr:

Amazon macht einen ganz normalen Buchladen auf. Demnächst zieht wahrscheinlich Google+ nach und eröffnet eine leere HALLE.“

Sie erwiderte:

„Du, wieder.“

So viel Zerstreuendes zu HALLE.





Mittwoch, 10. August 2016

ERIC






Da denkt man an nichts Einzigartiges, und dann das: Seh ich doch ein Nummernschild, auf dem ERIC prangt.

Und wieder ist ein Jahr vergangen, Kleiner Mann: Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag, Luc ERIC (siehe LUC, LÖWE und BIRTH).

Ich wünsche Dir einmal mehr alles, was ein Vater seinem Sohn nur wünschen kann. Alles Gute, Liebe, Beste zu Deinem siebten Geburtstag.

So viel Einzigartiges zu ERIC.





Sonntag, 7. August 2016

MIT






Da denkt man an nichts Stinkendes, und dann das: Seh ich doch ein Nummernschild, auf dem MIT prangt.

Wenn ich an den Wochenenden in Berlin mit dem Bus unterwegs bin, kriege ich gerne mal was zu hören (siehe BUS, FREE, TÜR, WIR, MAXI, KULI, UND, OMI, HEIKE, MEINE, BOCK, AUF, LAUFBEAM, FÜR und DAR).

Besonders wenn sich vier Teenager über die Autokorrekturfunktion ihrer Smartphones austauschen.

Ein männlicher Teenager legte forsch los:

„Bring am besten deine Scheiße MIT, dann können wir vergleichen.“

Die mitfahrenden Gäste schauten sich entgeistert an.

Was war gemeint? Richtig: Scheine!

So viel Stinkendes zu MIT.





Donnerstag, 4. August 2016

NUN






Da denkt man an nichts Gustatorisches, und dann das: Seh ich doch ein Nummernschild, auf dem NUN prangt.

Erinnert mich an die Wandbeschriftung in einer Pizzeria in Berlin-Friedrichshain.

Letzte Worte des Chemikers:

NUN der Geschmackstest.“

Hoffentlich hatte er keinen Nebenjob als Pizzabäcker.

So viel Gustatorisches zu NUN.





Montag, 1. August 2016

BIN






Da denkt man an nichts Untertriebenes, und dann das: Seh ich doch ein Nummernschild, auf dem BIN prangt.

War kürzlich bei einem befreundeten Pärchen zu Besuch – über den Dächern Berlins. Zu vorgerückter Stunde sind wir hineingegangen und haben es uns vor der Glotze bequem gemacht.

Die Dame des Hauses legte sich auf ein Zweisitzersofa. Der Herr des Hauses legte sich auf ein Zweisitzersofa. Und ich durfte auf einem Lounge Chair von Charles und Ray Eames verweilen.

Der Herr des Hauses zog genüsslich an seiner E-Zigarette, während die Dame des Hauses einige Yoga- und Stretching-Übungen absolvierte und verkündete:

„Ich könnte mich in den Arsch beißen, dass ich nicht gelenkiger BIN!“

Bekam schon vom Zusehen Hitzewallungen und Schweißausbrüche.

So viel Untertriebenes zu BIN.