Da denkt man an nichts Krankes,
und dann das: Seh ich doch
ein Nummernschild, auf dem NEU prangt.
Wie heißt es so schön? Jeder hat sein Päckchen zu tragen.
Die einen tragen ein kleineres, die anderen schleppen ein größeres Paket mit
sich spazieren.
Seit der Pubertät habe ich eine gesunde ZwangsNEUrose im Gepäck. Nicht so extrem
ausgeprägt wie bei Jack Nicholson in „Besser geht’s nicht“ von James L. Brooks mit Helen Hunt und Greg Kinnear. Aber immerhin.
Mit ausgelöst hat es wohl eine
Begebenheit mit meinen Eltern in einem niedersächsischen Nest (siehe PIROL, HASEN, BOB, DAD, BARRY, REHE und PIN). An
einem freien Tag wollten meine Eltern, meine Schwester, unser Hund Bobby und
meine Wenigkeit nach HH fahren, um essen zu gehen.
Gesagt, getan. Es lief alles wie
am Schnürchen. Bis wir zurückkamen und die Haustür der Gaststätte sahen. Sie
war offen. Der Riegel des Schlosses war draußen, die Tür aber nur angelehnt.
Mein Vater hatte schlicht und einfach vergessen, die Tür richtig heranzuziehen
und dann abzuschließen. Zum Glück hatte niemand die Bude ausgeräumt.
Meine Zwangsneurose
äußert sich in Kontrollzwang, Zählzwang, Ordnungszwang,
Berührzwang und Reinlichkeitszwang. Vieles spielt sich nicht nur im Geiste ab,
sondern schlaucht mittlerweile auch körperlich.
Was ich alles kontrollieren
muss, bevor ich die Wohnung verlasse? In den vier Wänden: Herd, Heizung,
Fenster, Wohnungstür. Am Körper: sämtliche Taschen von Hose und Jacke, Handys,
Papiere, Fahrkarten, Kohle, Stifte und Notizbuch.
Bei
jedem Stopp – sei es in der U- oder S-Bahn, beim Einkaufen oder Fahrstuhlfahren
– geht das Gechecke sämtlicher Taschen und deren Inhalte von vorne los. Eine endlose Quälerei.
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