Freitag, 30. Januar 2015

MAX






Da denkt man an nichts Süchtiges, und dann das: Seh ich doch ein Nummernschild, auf dem MAX prangt.

Kürzlich fiel mir ein Zitat vom Schweizer Schriftsteller und Architekt MAX Frisch in die Hände:

Eifersucht ist Angst vor dem Vergleich.“

So viel Süchtiges zu MAX.





Dienstag, 27. Januar 2015

SO






Da denkt man an nichts Glubschiges, und dann das: Seh ich doch ein Nummernschild, auf dem SO prangt.

Vor ein paar Wochen wurde ich Zeuge eines eigentlich alltäglichen Süßholzgeraspels in der Berliner S-Bahn.

Er zu ihr (zuckersüß):
„Du bist SO schön. Du hast so schöne große Augen. Wir könnten so schöne Kinder machen.“

Sie zu ihm (zuckersüß):
„Ja?!“

Er zu ihr (zuckersüß):
„Ich hätte nur Angst, dass unsere Kinder solche Özil-Augen bekommen könnten.“

Sie zu ihm (trocken):
„Arsch!“

Die übrigen Fahrgäste konnten sich ein Schmunzeln nicht verkneifen.

So viel Glubschiges zu SO.





Samstag, 24. Januar 2015

DOM






Da denkt man an nichts Verhütendes, und dann das: Seh ich doch ein Nummernschild, auf dem DOM prangt.

Während meines ersten Lebens als Koch respektive Auszubildender im Ländle (siehe PIROL, TRIO, BBQ, ART, DUMM, BAY, ACH, HERR und COOK) hatte ich ja einiges erlebt. Dazu gesellten sich die Geschehnisse während des Blockunterrichts der Ausbildung.

Neben den Köchen waren natürlich auch Fleischer in der Berufsschule am Start. Im Gegensatz zu den aufstrebenden Jungköchen – auch Schürzenjäger genannt – waren die Metzger in spe doch ländlicher, bäuerlicher Natur. Und doch: Man tauschte sich aus, man piesackte sich, man schloss Freundschaften.

Für die Mittags-Verkostung hatten die Weißkittel täglich Leberkäse und Würstchen gezaubert, die Köche nichts.

Aufgrund einer verlorenen Wette musste ein Schlachter als Wetteinlösung, den Naturdarm (Saitling) eines Würstchens durch ein KonDOM ersetzen, mit Schweinefleisch füllen, garen und die Wurst mittags zum Verkauf anbieten.

Das Kondom hatte den Brühvorgang mit Bravour bestanden, doch der Metzgermeister hatte im Endeffekt das unübersehbare Unikat vor dem Verzehr aus dem Verkehr gezogen – mit einem breiten Grinsen im Gesicht.

So viel Verhütendes zu DOM.




Mittwoch, 21. Januar 2015

KAU






Da denkt man an nichts Schmückendes, und dann das: Seh ich doch ein Nummernschild, auf dem KAU prangt.

Nachdem ich letztens auf der Weihnachtsfeier etwas Geschriebenes in der Nasszelle vorfand (siehe KLO), guck ich mir die Wände wieder genauer an.

Und siehe da, eine Klowand wurde hübsch geschmückt:

„Wer an den Nägeln KAUen möchte, sollte diese vorher aus der Wand ziehen!“

So viel Schmückendes zu KAU.





Sonntag, 18. Januar 2015

POL






Da denkt man an nichts Ballsicheres, und dann das: Seh ich doch ein Nummernschild, auf dem POL prangt.

In der kleinen Berliner Werbeklitsche, in der ich fürs Texten bezahlt wurde, bekam ich eigentlich Schmerzensgeld fürs Zuhören (siehe DELL, GUT, LAUS, FRAU, BUM, ARZT, LOSE und MET).

Denn die beiden Geschäftsführer wurden nicht müde, die Mitarbeiter mit Witzchen zu beschallen:

„Wie heißt ‚Kein Scherz’ auf POLnisch?“

„Nowitzki!“

Klar, wer in der Klitsche am lautesten lachte.

So viel Ballsicheres zu POL.





Donnerstag, 15. Januar 2015

MOG






Da denkt man an nichts Täuschendes, und dann das: Seh ich doch ein Nummernschild, auf dem MOG prangt.

Mal wieder was aufgeschnappt: zwei Zweitklässler in der Schule meines Neffen (siehe BED).

Der eine lautstark:
„Wer sitzt im Dschungel und schummelt? MOGli!“

Der andere beölte sich.

So viel Täuschendes zu MOG.





Montag, 12. Januar 2015

BÖLL






Da denkt man an nichts Preisverdächtiges, und dann das: Seh ich doch ein Nummernschild, auf dem BÖLL prangt.

Kommt mir mal wieder ein Statement unter. Diesmal von keinem Geringeren als Literatur-Nobelpreisträger Heinrich BÖLL aus seinem Werk „Billard um halb Zehn“:

„Höflichkeit ist doch die sicherste Form der Verachtung.“

So viel Preisverdächtiges zu BÖLL.




Freitag, 9. Januar 2015

US






Da denkt man an nichts Durchkreuzendes, und dann das: Seh ich doch ein Nummernschild, auf dem US prangt.

Ein Großraumbüro ist ein Ort, in dem kaum etwas geheim bleibt (siehe HEIS und OHR). Unter anderem auch nicht die Weihnachtsnachlese.

Sie zu ihm:
„Was hast du eigentlich Manni zu Weihnachten geschenkt?“

Er zu ihr:
„Einen Handy-Störsender!“

Sie zu ihm:
„Hä? Warum?“

Er zu ihr:
„Für seine Fahrten im ICE – jedes Wochenende. Damit er das Gelaber der übrigen Bahnreisenden nicht ständig hören muss.“

Sie zu ihm:
„Wie mitfühlend von dir. Wo hattest du den Sender her?“

Er zu ihr:
„Aus den Vereinigten Staaten (engl. abgekürzt US) bestellt!“

So viel Durchkreuzendes zu US.





Dienstag, 6. Januar 2015

GÖTE






Da denkt man an nichts Mütterliches, und dann das: Seh ich doch ein Nummernschild, auf dem GÖTE prangt.

Der deutsche Dichter Johann Wolfgang von Goethe (nach neuer Rechtschreibung mittlerweile wohl: GÖTE) bekam einst Post von seiner Mutter Catharina Elisabeth, in dem sie das Rezept für ein gutes neues Jahr niederschrieb.

„Man nehme 12 Monate,
putze sie ganz sauber von Bitterkeit,
Geiz, Pedanterie und Angst,
und zerlege jeden Monat in 30 oder 31 Teile,
so dass der Vorrat genau für ein Jahr reicht.
Es wird ein jeder Tag einzeln angerichtet
aus einem Teil Arbeit und zwei Teilen Frohsinn und Humor.
Man füge drei gehäufte Esslöffel Optimismus hinzu,
einen Teelöffel Toleranz, ein Körnchen Ironie und eine Prise Takt.
Dann wird das Ganze sehr reichlich mit Liebe übergossen.
Das fertige Gericht schmücke man
mit einem Sträußchen kleiner Aufmerksamkeiten
und serviere es täglich mit Heiterkeit!“

In diesem Sinne.

So viel Mütterliches zu GÖTE.





Samstag, 3. Januar 2015

SIE






Da denkt man an nichts Rührendes, und dann das: Seh ich doch ein Nummernschild, auf dem SIE prangt.

Neulich vernahm ich folgenden Dialog am Nebentisch in einem Berliner Traditionslokal unweit des Kudamms. Am Tisch saßen zwei ältere Damen, zwei ältere Männer und ein jüngerer Mann. Eine weibliche Bedienung kam, nahm die Bestellung auf und fragte bei einem der älteren Herren noch mal nach.

Bedienung:
„Und wie hätten SIE gerne Ihre Eier?“

Älterer Mann:
„Am liebsten gestreichelt!“

Nach einem kurzen Moment löste sich die Schockstarre bei allen Beteiligten und endete in einem lautstarken Gelächter. Auch an unserem Tisch.

So viel Rührendes zu SIE.