Montag, 11. November 2013

LAK






Da denkt man an nichts Flitzendes, und dann das: Seh ich doch ein Nummernschild, auf dem LAK prangt.

Wie schon gebeichtet, war ich mal für Deutschlands größte Werbeagentur textlich aktiv (siehe BI, BRAIN und ENG). Es gab drei Units. Doch obwohl genügend Männer und Frauen an Bord waren, musste man hier und da aushelfen. Meist bei Neugeschäftsgeschichten.

Jede Unit machte sich auf einem anderen Stockwerk breit. Und jede Unit hatte sein eigenes Entertainmentprogramm in der Küche. Ein Team hatte einen Kicker, ein anderes einen Flipper und das dritte Team eine Sofalandschaft. Jeden Freitag gab es ab 15 Uhr eine sogenannte Happy Hour in der Küche. Happy Hour hieß übrigens open end. Gastgeber war stets eine der drei Units, die das Thema und somit die Speisen vorgab.

Einmal musste ich bei einer Unit ran, die eine bekannte Margarine betreute. Sie brauchten neue Filme und kamen nicht weiter. Das Team – allen voran die Beraterin – standen ziemlich unter Strom und verstanden es, den Druck vom Kunden eins zu eins intern weiterzugeben. Die beiden Innenkontakterinnen, die ihr nicht von der Seite wichen, wurden ein ums andere Mal zusammengefaltet. Das hatte schon Fremdschämpotenzial.

Kurz vor einem Schulterblick-Termin beim Kunden forderte sie von ihren Lakaien einen Kaffee. Aber bloß keinen aus der Agenturküche. Eine Innenkontakterin spurtete zum Deli im Nachbarhaus und besorgte einen Coffee to go. Und der hatte es in sich. Kurz nach dessen Genuss flitzte die Beraterin schnurstracks in die Nasszelle und war für ein Hanseviertelstündchen nicht mehr zu sehen. Aber wohl zu hören. Das Meeting beim Kunden konnte sie knicken.

Was ihre Assistentin in all dem Trubel und der Hektik vergaß: Die Beraterin litt unter LAKtoseintoleranz. Dies hatte zur Folge, dass die Milch, die im Kaffee – man vermutete einen Latte macchiato – schlummerte, prompt durch ihren Körper durchgereicht und zu einer spontanen wie flüssigen Sitzung wurde.

Im Nachhinein könnte die Szene durchaus als Remake von „Die Waffen der Frauen“ von Mike Nichols mit Melanie Griffith, Sigourney Weaver und Harrison Ford herhalten.

So viel Flitzendes zu LAK.




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