Samstag, 31. Mai 2014

DANKE






Da denkt man an nichts Weibliches, und dann das: Seh ich doch ein Nummernschild, auf dem DANKE prangt.

Als interessierter Werber hat man seine Augen und Ohren überall, nimmt dies und das wahr, saugt jenes und welches auf (siehe BBH, ELF, PINK, BUD, IRRE, BILD, SONY und SAM).

Darunter auch eine Testimonial-Kampagne der Bild („Ihre Meinung zu Bild?“) mit Sido im Fokus und folgender Headline im Anschlag:

DANKE für die Titt’n.“

So viel Weibliches zu DANKE.




Mittwoch, 28. Mai 2014

HEAD






Da denkt man an nichts Verkopftes, und dann das: Seh ich doch ein Nummernschild, auf dem HEAD prangt.

Verkehrte Welt unlängst in einer Berliner U-Bahn. Ein jüngerer Zugereister erhob seine Stimme gegen eine ältere Berliner Schnauze:

„Sind Sie einfach nur bekloppt? Oder reden Sie mit HEADset?“

So viel Verkopftes zu HEAD.




Sonntag, 25. Mai 2014

OMG






Da denkt man an nichts Peinliches, und dann das: Seh ich doch ein Nummernschild, auf dem OMG prangt.

Führt mich glatt zur ersten HHer Werbeagentur (siehe PIC, FEE, MUT, BLB, VERD, SUM, LAP, PICK, INGA, KINO, ROCK, WO und CORD), in der ich als Junior-Texter einstieg.

Die Mittagspausen waren schon fast heilig und immer eine Reise wert. Da wir am Hafen stationiert waren, mussten wir täglich mit dem Auto eines Kollegen zu den Lokalitäten fahren.

Einmal verschlug es uns in die Schanze, in einen angesagten Laden. Hippe Location, hippe Ausstattung, hippe Bedienung, hippe Karte, hippe Gäste. Jeder der anwesenden Kollegen bestellte, worauf er Appetit hatte. So auch ich. Ich bestellte Knurrhahn.

Die Stimmung war ausgelassen und änderte sich schlagartig, als der Teller vor meiner Nase stand. Denn es roch fischig. Und da ich ungern Fisch esse, hatte ich den Salat.

„Oh my God“ (kurz: OMG), brüllte es innerlich – hätte vor Scham versinken können. Schließlich war ich zig Jahre in der Gastronomie tätig, aber ein Knurrhahn tauchte nie auf.

Was tun? Essen bestellt, aber nicht essen? Kam ja auch nicht infrage. Zum Glück hatte der CD ein Einsehen und tauschte sein Essen mit meiner Wenigkeit. Eine noble Geste.

So viel Peinliches zu OMG.




Donnerstag, 22. Mai 2014

COW






Da denkt man an nichts Heroisches, und dann das: Seh ich doch ein Nummernschild, auf dem COW prangt.

Einer meiner Kindheitshelden neben Fußballern (siehe LEE, BMG und COOL) und Musikern (siehe COPE) war unter anderem auch ‚The Duke’, der Schauspieler John Wayne.

Er stand wie kein Zweiter für das Gute, für Gerechtigkeit und den wiegenden Gang. Und er war ein Hollywood-Star – der in mehr als 50 Jahren grundsätzlich Hauptrollen spielte – und natürlich der Westernheld schlechthin.

Klar, dass auch ich als Zwergnase den Wunsch hatte, ein COWboy zu sein und auf dem Rücken der Pferde das größte Glück der Erde zu finden.

So viel Heroisches zu COW.




Montag, 19. Mai 2014

FRAU






Da denkt man an nichts Explosives, und dann das: Seh ich doch ein Nummernschild, auf dem FRAU prangt.

Zum Glück wurde ich bei einem Job in einer kleinen Berliner Werbeagentur (siehe DELL, GUT und LAUS) für das bezahlt, was ich schrieb – nicht für das, was ich zu hören bekam.

Denn ein ums andre Mal hauten sich die GFs und den übrigen Strategen die Schenkelklopfer um die Ohren.

„Was haben eine Handgranate und eine EheFRAU gemeinsam? Wenn man den Ring abzieht, ist das Haus weg.“

Die beiden, die mit dem weiblichen Geschlecht nichts am Hut hatten, beölten sich den lieben langen Tag.

So viel Explosives zu FRAU.




Freitag, 16. Mai 2014

NIX






Da denkt man an nichts Prozentiges, und dann das: Seh ich doch ein Nummernschild, auf dem NIX prangt.

Vor ein paar Tagen in einem Regionalzug in Oberfranken. In einem kleinen Kaff stiegen zwei schwer bewaffnete Polizisten zu, gingen durch die Wagen und blieben schließlich bei einem Pärchen stehen.

Er dunkel gekleidet mit Baseball-Cap aufm Kopp, sie dunkel gekleidet mit orangeroten Dreadlocks – beide mit Bier in den Händen.

Folgender Dialog kam zustande.

Ein Polizist:

„Irgendwas Auffälliges? Null Komma null?“

Die junge Dame:

NIX Komma nix!“

Die Ordnungshüter zogen ab. Das Pärchen lachte sich ins Fäustchen. Und ich so: Hä? Was war das denn für ne Nummer?

So viel Prozentiges zu NIX.




Dienstag, 13. Mai 2014

CORD






Da denkt man an nichts Samtiges, und dann das: Seh ich doch ein Nummernschild, auf dem CORD prangt.

Spitznamen sind doch eigentlich was Schönes (siehe TROY und ABGAS). Natürlich nur, wenn sie einen nicht selbst treffen. Sie sind die Spitzen gegen die stumpfen Normalnamen, wie es so schön heißt.

In der ersten HHer Werbeagentur (siehe PIC, FEE, MUT, BLB, VERD, SUM, LAP, PICK, INGA, KINO, ROCK und WO), für die ich textete, wurde einem Geschäftsführer Beratung der Name CORD von seinen Beratungs-Lakaien verliehen.

Warum? Er trug tagtäglich braune Cord-Anzüge von Boss. Zunächst dachte die gesamte Mannschaft, Cord hätte nur einen Anzug. Doch mit den Wochen kamen die Ellenbogen durch und Lederflicken stopften die Löcher.

Die Füchse unter uns bemerkten schließlich, dass Cord variierte und mal mit und mal ohne Leder am Ärmel in der Agentur auflief. Also mehrere Anzüge sein Eigen nennen konnte.

So viel Samtiges zu CORD.




Samstag, 10. Mai 2014

ZDF






Da denkt man an nichts Rechtschaffendes, und dann das: Seh ich doch ein Nummernschild, auf dem ZDF prangt.

Kürzlich bei Frontal21 im ZDF:

Ein Rentner hat im vergangenen Jahr ordnungsgemäß mit seiner Schreibmaschine seine Steuererklärung gefertigt, in der er Zinseinkünfte von 11.000 Euro angegeben hatte.

Tatsächlich hatte er jedoch 18.000 Euro an Zinseinkünften auf der Uhr. Als ihm sein Fehler auffiel, informierte er prompt die Sachbearbeiterin beim Finanzamt.

Im Steuerbescheid traute der Pensionär seinen Augen nicht. Die Sachbearbeiterin hatte die Zinseinkünfte hintereinanderweg geschrieben und auf 1100018000 Euro (1,1 Mrd. Euro) beziffert. Seine Steuerschuld errechnete das Finanzamt auf mehr als 200 Mio. Euro.

Darauf rief der ältere Herr beim Finanzamt an und wies die Sachbearbeiterin auf ihren Fehler hin. Umgehende Änderung wurde ihm zugesagt.

Einige Wochen später wurde dem Rentenempfänger seine EC-Karte vom Bankautomaten eingezogen. Seine Bank machte ihm klar, dass das Finanzamt eine Steuerrate von 13 Mio. Euro einforderte.

Was zur Folge hatte, dass der Pensionär zu seinem Rechtsanwalt marschierte. Letzterer fertigte ein Schreiben an das Finanzamt an und innerhalb weniger Tage wurde der Beschwerde abgeholfen. Der Rentner bekam sein Geld vollständig zurück.

Dann der Hammer: Der Rechtsverdreher bezifferte gegenüber dem Finanzamt seine Kosten, die er abhängig vom Streitwert errechnete. Und dieser Streitwert – mehr als 200 Mio. Euro – veranschlagte einen Kostenersatz von 2,5 Mio. Euro.

Das Finanzamt weigerte sich, den Betrag auszuzahlen. Der Advokat klagte seinen Anspruch ein und gewann vor Gericht.

Ein Schreiben ans Finanzamt gefertigt und um 2,5 Mio. Euro reicher: Der Mann hat alles richtig gemacht. Die Kosten für das Verfahren trug übrigens der Steuerzahler, die Beamtin wurde auf einen besser bezahlten Posten weggelobt.

Der Anwalt und der Rentner sind seitdem beste Freunde.

So viel Rechtschaffendes zu ZDF.




Mittwoch, 7. Mai 2014

HASTU






Da denkt man an nichts Respektloses, und dann das: Seh ich doch ein Nummernschild, auf dem HASTU prangt.

In Meetings läuft nicht immer alles nach Plan. Das mussten auch zwei Junioren mal hautnah miterleben. Während einer großen Besprechung in einer kleinen Berliner Werbeagentur (siehe BART, ESS, FREI, GIRL und ZEN) dachte ein Junior-AD wohl zu laut:

„Ich glaub, ich hab Tinnitus auf den Augen: Ich seh nur Pfeifen.“

Sein Text-Partner pflichtete bei:

HASTU.

Die Junioren klatschten jugendlich ab – wurden aber nicht sehr alt in der Agentur.

So viel Respektloses zu HASTU.




Sonntag, 4. Mai 2014

ALT






Da denkt man an nichts Beleidigendes, und dann das: Seh ich doch ein Nummernschild, auf dem ALT prangt.

Der Schweizer Verteidigungsminister Ueli Maurer hat sich jüngst – durch einen Vergleich von Hausfrauen mit alten Flugzeugen – einen Fauxpas sondergleichen geleistet.

Bei einer Werbeaktion für den Kauf neuer Kampfjets für die eidgenössische Luftwaffe versuchte er die Notwendigkeit der teuren Neuanschaffung deutlich zu machen:

„Wie viele Gebrauchtgegenstände, die 30 Jahre ALT sind, haben Sie noch zu Hause? Bei uns sind das nicht mehr viele – außer natürlich die Frau, die den Haushalt schmeißt.“

Gute Güte.

So viel Beleidigendes zu ALT.




Donnerstag, 1. Mai 2014

YES






Da denkt man an nichts Pfiffiges, und dann das: Seh ich doch ein Nummernschild, auf dem YES prangt.

Letztens belauschte ich zwei Dreikäsehochs im Kindergarten (siehe LUCK und BIO). Nachdem sie vollkommen durchnässt und verdreckt in ihren Regen-Outfits zum Abholen bereitstanden, ließ der eine Racker verlauten:

„Gummistiefel mit Löchern sind praktisch. Da kann das Wasser besser ablaufen.“

Der andere Knirps konterte trocken:

YES.

So viel Pfiffiges zu YES.