Da denkt man an nichts Durchreichendes,
und dann das: Seh ich doch
ein Nummernschild, auf dem BRALI prangt.
Wie wohl jeder Junge – in West-Berlin: Atze, Bubi oder
Keule – in den 70ern war auch ich verrückt nach Fußball. Passiv als Fan von
Borussia Mönchengladbach (siehe BMG), aktiv als Rechtsaußen, Linker Verteidiger,
Libero, Spielmacher und Mittelstürmer beim 1. FC Concordia Gropiusstadt Berlin
(mittlerweile: PSV Concordia Gropiusstadt).
Weniger verrückt war ich auf die sams- und sonntäglichen
Fahrten zu den Auswärtsspielen alle zwei Wochen. Denn Gropiusstadt lag ja
damals im Südosten West-Berlins. Das hieß, dass mehr als eine Stunde verging,
um bei der Kleinen Hertha (Hertha 03 Zehlendorf), Hertha 06, Meteor 06 oder
Blau-Weiß 90 aufzulaufen.
Eine Mannschaft plus Ersatzspieler wurde vorwiegend auf
zwei Autos verteilt – wir saßen hinten also meist übereinander. Es kam aber
auch vor, dass nur ein Wagen zur Verfügung stand und etwa 13 Spieler ein
Sardinendasein fristeten.
Wie schon mal unter die Leute gebracht, konnte ich
Autofahrten nicht gut vertragen. Sprich: Ich kotzte, was das Zeug hielt und der
Magen hergab. Als Jugendlicher drehte sich die Geschichte. Ich konnte die
Touren im Wagen besser genießen, nur nicht im Bus und Kleinbus (siehe ACDC).
Beim alljährlichen Osterturnier bei BRALI (damals: FV Brandenburg-Lichterfelde, kurz BraLi;
mittlerweile: LFC Berlin) hatte ich also schon vor dem ersten Spiel meinen
ungewollten großen Auftritt. Denn kurz vor dem Ziel forderte mein Körper sein
Recht zu einem äußerst ungünstigen Zeitpunkt: Ich übergab mich im vollbesetzten
Renault 16 des Trainers. Sehr zum Leidwesen des Fahrers und der Mitspieler.
So viel Durchreichendes zu BRALI.
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