Samstag, 15. November 2014

BRALI






Da denkt man an nichts Durchreichendes, und dann das: Seh ich doch ein Nummernschild, auf dem BRALI prangt.

Wie wohl jeder Junge – in West-Berlin: Atze, Bubi oder Keule – in den 70ern war auch ich verrückt nach Fußball. Passiv als Fan von Borussia Mönchengladbach (siehe BMG), aktiv als Rechtsaußen, Linker Verteidiger, Libero, Spielmacher und Mittelstürmer beim 1. FC Concordia Gropiusstadt Berlin (mittlerweile: PSV Concordia Gropiusstadt).

Weniger verrückt war ich auf die sams- und sonntäglichen Fahrten zu den Auswärtsspielen alle zwei Wochen. Denn Gropiusstadt lag ja damals im Südosten West-Berlins. Das hieß, dass mehr als eine Stunde verging, um bei der Kleinen Hertha (Hertha 03 Zehlendorf), Hertha 06, Meteor 06 oder Blau-Weiß 90 aufzulaufen.

Eine Mannschaft plus Ersatzspieler wurde vorwiegend auf zwei Autos verteilt – wir saßen hinten also meist übereinander. Es kam aber auch vor, dass nur ein Wagen zur Verfügung stand und etwa 13 Spieler ein Sardinendasein fristeten.

Wie schon mal unter die Leute gebracht, konnte ich Autofahrten nicht gut vertragen. Sprich: Ich kotzte, was das Zeug hielt und der Magen hergab. Als Jugendlicher drehte sich die Geschichte. Ich konnte die Touren im Wagen besser genießen, nur nicht im Bus und Kleinbus (siehe ACDC).

Beim alljährlichen Osterturnier bei BRALI (damals: FV Brandenburg-Lichterfelde, kurz BraLi; mittlerweile: LFC Berlin) hatte ich also schon vor dem ersten Spiel meinen ungewollten großen Auftritt. Denn kurz vor dem Ziel forderte mein Körper sein Recht zu einem äußerst ungünstigen Zeitpunkt: Ich übergab mich im vollbesetzten Renault 16 des Trainers. Sehr zum Leidwesen des Fahrers und der Mitspieler.

So viel Durchreichendes zu BRALI.




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