Freitag, 30. September 2016

CELL






Da denkt man an nichts Delliges, und dann das: Seh ich doch ein Nummernschild, auf dem CELL prangt.

Kürzlich erreichte der Enthüllungsjournalismus eine ganz neue Dimension. Schließlich wurde enthüllt, dass auch Traumfrauen ganz irdische, bodenständige Menschen sind und ganz normale Seiten haben. Denn auch Traumfrauen bekommen CELLulite. Nein?! Doch!

Und wer war die Glückliche?

Die enthüllten Beine von Traumfrau, Sängerin und Schauspielerin (u.a. The Cell) Jennifer Lopez offenbarten die natürliche Orangenhaut.

Mein Großonkel (siehe ALA) hätte wahrscheinlich gesagt: „Junge, es gibt weder Traumfrauen noch Traummänner – die scheißen doch auch alle im Sitzen.“

Soll heißen: Alle sind gleich.

So viel Delliges zu CELL.





Dienstag, 27. September 2016

OLI






Da denkt man an nichts Unpässliches, und dann das: Seh ich doch ein Nummernschild, auf dem OLI prangt.

Ein ehemaliger Texter-Kollege kam kürzlich auf die Idee eines Autokrankheiten-Quartetts. Ging gut los, hatte aber keinen langen Atem:

Husten Martin
Masernrati
Opel Asthma
Renault Migräne
VW POLIo

Schade, kommt wohl nicht ins Spiel.

So viel Unpässliches zu OLI.





Samstag, 24. September 2016

PIMP






Da denkt man an nichts Jugendliches, und dann das: Seh ich doch ein Nummernschild, auf dem PIMP prangt.

Interessant, was man alles im Wartezimmer eines HNO-Arztes auf die Ohren bekommt. Da quetscht eine Mutter, etwa 35 Jahre alt, ihren pubertierenden Sohn über die Jugendsprache aus. Oder besser, sie bekommt etwas Nachhilfe.

Achselfahrrad – Deoroller
Assi-Stempel – Tattoo
Fußpils – Bier to go
Herrenhandtasche – Sixpack Bier
HirnPIMPer – Lehrer
Immatrikulationshintergrund – Streber
Lass Haare wehen – Beeilung
Läuft bei dir – Du hast es drauf
Senfautomat – Klugscheißer
Therapier mich nicht – Nerv nicht
unterhopft – Lust auf ein Bier
Yolo – Du lebst nur einmal (engl. You only live once)

Klar, dass der Lesezirkel links liegen gelassen wurde. Und die meisten Patienten an den Lippen des Teenagers hingen.

So viel Jugendliches zu PIMP.





Mittwoch, 21. September 2016

TAT






Da denkt man an nichts Herrschendes, und dann das: Seh ich doch ein Nummernschild, auf dem TAT prangt.

Fällt mir ein Bonmot von Grace Kelly aka Gracia Patricia in den Schoß:

„Kein DikTATor kann so vielen Menschen seinen Willen aufzwingen wie ein Modeschöpfer.“

So viel Herrschendes zu TAT.





Sonntag, 18. September 2016

AMT






Da denkt man an nichts Menschenverachtendes, und dann das: Seh ich doch ein Nummernschild, auf dem AMT prangt.

Vor ein paar Wochen machte eine Meldung aus Bielefeld die Runde. Im AusländerAMT der Stadt haben Mitarbeiter doch tatsächlich mit Plakaten in den Fluren ihre Gäste willkommen geheißen bzw. eingenordet.

Auf den Plakaten stand nämlich schwarz auf weiß:

„Wer hier meckert, wird erschossen!“

Hört, hört.

So viel Menschenverachtendes zu AMT.





Donnerstag, 15. September 2016

BÄR






Da denkt man an nichts Kommatöses, und dann das: Seh ich doch ein Nummernschild, auf dem BAER prangt.

Für einen Texter ist der Duden die Bibel. Orthographie und Interpunktion sind das A und O, Ideen das Salz in der Buchstabensuppe.

Mit dem richtigen Zeichen kann ein schmerzfreier Satz an neuer Bedeutung gewinnen.

„Hier, nimm ein GummiBAERchen!

Oder doch lieber?

„Hier, nimm ein Gummi, Bärchen!

So viel Kommatöses zu BAER.




Montag, 12. September 2016

ERD






Da denkt man an nichts Äußerndes, und dann das: Seh ich doch ein Nummernschild, auf dem ERD prangt.

Einen interessanten Tweet zur ERDogan-Thematik und -Problematik in Deutschland erhascht:

„Pro-Erdogan-Demo in Köln. Als demonstrierten Freilandhühner für Käfighaltung.“

So viel Äußerndes zu ERD.





Freitag, 9. September 2016

KNSK






Da denkt man an nichts Streitbares, und dann das: Seh ich doch ein Nummernschild, auf dem KNSK prangt.

Mal wieder ein Lebenszeichen von einer der kreativeren HHer Werbeagenturen. Detmar Karpinski, Co-Chef und das zweite K von KNSK, bezieht in der W&V Stellung zu Wolf Ingomar Faecks, GWA-Präsident und Chef von Sapient Nitro, Forderungen, mehr Agentur-Verantwortung zu übernehmen.

Faecks’ Forderungen.

Mitdenken
Agenturen, die sich als Berater verstehen, sollten von der reinen Dienstleistungslehre abweichen und nicht einfach umsetzen, was der Kunde sich wünscht. Gerade in einem politischen Umfeld, das der Regulierung von Marketingkommunikation denkbar offen gegenübersteht, lastet eine besondere Verantwortung auf den Agenturen.

Mitgestalten
Kommunikation, die Anlass zu öffentlicher Kritik gibt, schafft auf Kundenseite keine Markenwerte. Positive Effekte für die Marke des Kunden zu erzielen, ist aber schlicht das zentrale Nutzenversprechen einer Agentur.

Mitfühlen
Natürlich liegt eine Verantwortung auch bei den Unternehmen. Eine Zwiebelsuppe, in der keine Zwiebeln sind, schafft kein Markenvertrauen, sondern führt Verbraucher ebenso in die Irre wie die begleitende Werbung.

Mitverantworten
Nur starke Agenturen begründen ein Kundenverhältnis, das maximalen Nutzen für beide Seiten stiftet. Eine Beziehung, in der die Agentur auf die Rolle des willfährigen Erfüllungsgehilfen reduziert wird, ist für beide Seiten nicht effektiv und selten von Dauer. Also der klare Rat: Agenturen, übernehmt Verantwortung! Kunden, hört auf eure Agenturen!



Karpinskis Kontras.

Wie naiv
Der GWA möchte, dass Agenturen Verantwortung für die Produkte übernehmen, die sie bewerben. Das ist ehrenwert, das ist modern und das bringt sicher viel PR für den GWA und seinen Präsidenten. Aber leider ist es auch naiv.

Wie prüfen
Wie soll das praktisch aussehen? Wie soll eine Agentur prüfen, ob in dem von ihr beworbenen Joghurt tatsächlich 25 Prozent Erdbeeren drin sind? Sollen wir einen Lebensmittelchemiker einstellen? Wie soll sich eine Agentur von den Verbrauchswerten eines Automobils überzeugen? Indem wir uns teure Messgeräte zulegen oder eine Filiale in TÜV-Nähe gründen?

Wie lächerlich
In kaum einem anderen Land sind die Forderungen nach Anstand und Moral an Unternehmen so hoch wie bei uns. Das Ergebnis sind strengste Corporate-Governance- und Compliance-Regeln, die von den meisten Unternehmen mit größter Akribie und Transparenz gelebt werden. Ist es vor diesem Hintergrund nicht lächerlich, wenn der GWA sich auf Augenhöhe mit DAX-30-Unternehmen fühlt und ihnen zusätzlich noch einen Stempel aufdrücken will mit dem Text: „Geprüft von der Agentur Ihres Vertrauens!“

Wie wichtig
Eine Agentur kann nicht für die Produkte ihrer Kunden haften. Sie kann aber sehr wohl Verantwortung für ihr eigenes Produkt übernehmen, also für ihre Kreation. Wie wichtig das ist, haben wir gerade am Beispiel der skandalösen Wurstkampagne von Wiesenhof mit Atze Schröder gesehen.

So viel Streitbares zu KNSK.





Dienstag, 6. September 2016

MU






Da denkt man an nichts Trennendes, und dann das: Seh ich doch ein Nummernschild, auf dem MU prangt.

Einen Brieföffner kauft man in der Regel nicht, einen Brieföffner bekommt man geschenkt. Und den hat man dann ein Leben lang – so man denn einen sein Eigen nennen kann. Eigentlich reicht ja auch ein Victorinox Taschenmesser oder einer der Finger.

Meine Großeltern väterlicherseits (siehe OMA) flogen 1971 mit 57 bzw. 51 Jahren von West-Berlin nach Tokio – da mein Großvater für zwei Jahre eine Musik-Professur annahm.

Zur Wiedersehensfeier kam natürlich allerhand Japanisches auf den Tisch – Kimonos, Porzellan, Bilder und unter anderem ein 16,5 cm langes Mini-SaMUrai-Schwert als Brieföffner.

Und das kleine Schwert öffnet noch nach über 40 Jahren ganz elegant jeden Briefumschlag.

So viel Trennendes zu MU.





Samstag, 3. September 2016

HASCH






Da denkt man an nichts Erholendes, und dann das: Seh ich doch ein Nummernschild, auf dem HASCH prangt.

Ein ehemaliger Kollege schickte vergangene Woche ein Bild aus seinem nahöstlichen Urlaub. Es war die Speisekarte des Hotels – in verschiedene Sprachen übersetzt. Auch ins Deutsche. Zum Frühstück gab es unter anderem:

HASCH mit Joghurt

Der Tag kann kommen.

So viel Erholendes zu HASCH.