Montag, 28. April 2014

DUMM






Da denkt man an nichts Hochprozentiges, und dann das: Seh ich doch ein Nummernschild, auf dem DUMM prangt.

Stress ist nicht nur das Statussymbol unserer Zeit, sondern auch immer das Argument und die Ausrede für mögliche Aussetzer.

Während meiner Kochausbildung im Ländle (siehe PIROL, TRIO, BBQ und ART) ging man stets ans Limit. Für ein Extra – eine bekannte TV-Show eines öffentlich-rechtlichen Senders – wurden daher freie Köche für fünf Tage gebucht. Gespaltene Persönlichkeiten, wie sich schon nach 24 Stunden herauskristallisierte.

Getreu dem Motto: DUMMheit frisst, Intelligenz säuft. Das Genie macht zwar beides – doch diese Spezies war davon weit entfernt. Denn die Köche waren wohlbeleibt und stießen abends aufs Wohl an. Die Rotweinflaschen kreisten so lange, bis sie in den Töpfen, auf dem Pass und dem Küchenboden zerschlagen wurden.

So viel Hochprozentiges zu DUMM.




Freitag, 25. April 2014

LAUS






Da denkt man an nichts Flaches, und dann das: Seh ich doch ein Nummernschild, auf dem LAUS prangt.

In manchen Werbeagenturen fragt man sich schon mal, wie das Geld in die Kassen kommt. Wie bei einer kleinen Klitsche (siehe DELL und GUT), in der ausschließlich platte Witze an der Tagesordnung waren.

Die beiden Chefs hielten sich gegenseitig bei Laune – ohne Rücksicht auf Verluste und die Mitarbeiter. Kostprobe gefällig?

„Wie heißt das Geschlechtsteil einer männlichen FilzLAUS?“

„Filzstift!“

So viel Flaches zu LAUS.




Dienstag, 22. April 2014

COPE






Da denkt man an nichts Heldenhaftes, und dann das: Seh ich doch ein Nummernschild, auf dem COPE prangt.

Macht die Hirnwindung tatsächlich eine Reise in die Vergangenheit und spürt die Helden der ach so glorreichen Jugend auf. Neben Fußballern, Schauspielern gaben sich natürlich auch Musiker ein Stelldichein.

Und mit von der Partie war damals auch der Gründer und Schlagzeuger der englischen Band ‚The Police’: Stewart COPEland.

Zuletzt konnte ich Stewart Copeland – mit Brille, Stirnband, Handschuhen – und seine Mitstreiter Sting sowie Andy Summers noch mal beim HHer Gastauftritt in der HSH Nordbank Arena erleben (siehe CHOO).

Nette Anekdote: Der Drummer hat zweimal geheiratet. Mit der ersten Frau hat er vier Söhne, mit der zweiten Gemahlin drei Töchter und außerdem noch einen weiteren Filius gezeugt.

Musiker, verrückt.

So viel Heldenhaftes zu COPE.




Samstag, 19. April 2014

JA






Da denkt man an nichts Neidvolles, und dann das: Seh ich doch ein Nummernschild, auf dem JA prangt.

Vor Kurzem am Kudamm in Berlin. Saß im Café und beobachtete das Geschehen. Am Nebentisch stummte sich ein älteres Ehepaar an. Sie trank und aß, er sah sich an den jungen Damen satt, die auf und ab stolzierten.

Dann der folgenschwere Satz der Gemahlin:

„Du denkst vielleicht, ihre Titten nicken JA – aber ich sage NEIN, Manfred!“

So viel Neidvolles zu JA.




Mittwoch, 16. April 2014

ABGAS






Da denkt man an nichts Luftiges, und dann das: Seh ich doch ein Nummernschild, auf dem ABGAS prangt.

Während meiner HHer Agenturzeit hatte ich das Glück und Privileg mit großen Kreativen und wunderbaren Kollegen zusammenzuarbeiten. Die letzte Werbeagentur, für die ich mein Hirn rotieren ließ (siehe BET, BEN, ERBSE, NAP, BAR, ROT, WILD, STAR, BAD, ALL und LOG), wurde von einem Kreativ- und einem Beratungsgeschäftsführer geleitet.

Der Kreativgeschäftsführer war natürlich die kreative Hoheit, die alles abnickte und bestimmte, wusste und besser wusste. Außenminister, Innenminister, Arbeitsminister, Justizminister, Familienminister und Bundeskanzler in Personalunion. Und doch fair, korrekt und schwer in Ordnung war. Halt wie ein Vater.

Die Türen waren selbst während Meetings meist geöffnet, sodass man fast alles vernahm, was in der Agentur geschah.

Eines Tages wanderte ein Berater durch die Flure und ins Büro des erwähnten kreativen GFs, um ein Pläuschchen zu halten und eine besondere Form der ABGASuntersuchung durchzuführen.

Kaum drin, war er auch schon wieder draußen und hatte Land gewonnen. Mit einem Mal brüllte die kreative Exzellenz, wie wir sie noch nie hatten brüllen hören:

„Schnickschnack, was soll das?! Kommst in mein Büro, blähst und verschwindest wieder?!“

Die ganze Agentur bekam natürlich Wind von der Sache und ein Kollege einen neuen Spitznamen: Fartmobber (siehe TROY).

So viel Luftiges zu ABGAS.




Sonntag, 13. April 2014

ZEN






Da denkt man an nichts Meditatives, und dann das: Seh ich doch ein Nummernschild, auf dem ZEN prangt.

Während meines Intermezzos in einer Berliner Werbeagentur (siehe BART, ESS, FREI und GIRL) bekam das Grafik-Atelier eine portugiesische Praktikantin zur Unterstützung.

Sie war nicht groß, sie war nicht schlank. Sie flog unter dem Radar, kaum einer nahm sie wahr. Kurz: Sie war unscheinbar.

Mit zwei Dingen machte sie dennoch auf sich aufmerksam. Zum einen platzierte sie in der ersten Woche einen Tisch-ZEN-Garten auf ihrem Schreibtisch. Und zum anderen trug sie in der zweiten Woche ihres Aufenthalts gefütterte Hausschuhe.

Hä? Hausschuhe in der Agentur? Das hatte ich in 20 Jahren Werbung noch nicht gesehen. Der Geschäftsführer Kreation scheinbar auch nicht. Nach seinem Urlaub traute er seinen Augen nicht und fiel vom Glauben ab, als er mal wieder das Atelier besuchte.

Der GF war kurz davor, vollkommen auszuflippen. Doch seine Assistentin hatte ein Einsehen und brachte die Portugiesin dazu, die Hausschuhe zu Hause zu lassen. Heißen ja schließlich auch Hausschuhe.

So viel Meditatives zu ZEN.




Donnerstag, 10. April 2014

GUT






Da denkt man an nichts Vibrierendes, und dann das: Seh ich doch ein Nummernschild, auf dem GUT prangt.

Mein freies Gastspiel in einer kleinen Berliner Werbeagentur lebte nicht von kreativen, sondern von unterhaltenden Momenten (siehe DELL).

Die Chefs flirteten und zwitscherten, was das Zeug hielt. Surften im Netz, blätterten in Zeitschriften und brüllten die neuesten Geschichten quer durch die Räumlichkeiten. So wie diese:

„Wenn Stiftung Warentest Vibratoren testet, ist dann Befriedigend besser als „GUT“?“

Sie lachten sich einen Ast nach dem anderen.

So viel Vibrierendes zu GUT.




Montag, 7. April 2014

SAM






Da denkt man an nichts Gepacktes, und dann das: Seh ich doch ein Nummernschild, auf dem SAM prangt.

Kommt mir eine Szene aus „Mad Men“ in den Sinn.

Texterin Peggy tanzt Don vor:

„Wir stellen uns SAMsonite als sehr seltenes Element vor, als mystische Substanz, die härteste der Welt. Und wir sehen einen Abenteurer in einer Höhle rumhüpfen.“

Don scheint nicht überzeugt:

„Ist diese Substanz so was wie Scheiße?!“

So viel Gepacktes zu SAM.




Freitag, 4. April 2014

BLU






Da denkt man an nichts Unterhaltendes, und dann das: Seh ich doch ein Nummernschild, auf dem BLU prangt.

Bringt mich auf das Ergebnis einer Studie, die in den USA im Auftrag eines Coupon-Dienstes durchgeführt wurde.

42 Prozent der Befragten hielten „Motherboard“ für das Sonnendeck eines Kreuzfahrtschiffes.

27 Prozent meinten, „Gigabyte“ sei ein südamerikanisches Insekt.

27 Prozent dachten, dass „mp3“ ein Roboter aus Star Wars sei.

21 Prozent waren sich sicher, dass hinter dem Kürzel „USB“ ein europäisches Land steckt.

18 Prozent vermuteten hinter „BLU-ray“ ein Meerestier.

15 Prozent nahmen an, „Software“ sei ein besonders bequemer Kleidungsstil.

11 Prozent glaubten, dass „HTML“ eine sexuell übertragbare Krankheit sei.

So viel Unterhaltendes zu BLU.




Dienstag, 1. April 2014

COPA






Da denkt man an nichts Wiederkehrendes, und dann das: Seh ich doch ein Nummernschild, auf dem COPA prangt.

Kürzlich litt ich unter dem Barry-Manilow-Syndrom, wie es einmal Wayne Campbell aka Mike Myers in „Wayne’s World“ treffend beschrieb.

Der letzte Song, den ich morgens hörte, bevor ich das Haus verließ, war leider Gottes „Copacabana“ von Barry Manilow. Damit hatte ich den Salat und einen Ohrwurm für den ganzen Tag.

Konnte machen, was ich wollte – ständig dudelte in meinem Kopf:

„At the COPA, Copacabana
The hottest spot north of Havana,
At the Copa, Copacabana
Music and passion were always the fashion
At the Copa ... they fell in love.“

So viel Wiederkehrendes zu COPA.