Donnerstag, 12. September 2013

INGA






Da denkt man an nichts Schwedisches, und dann das: Seh ich doch ein Nummernschild, auf dem INGA prangt.

Lässt mich gedanklich zu meinem ersten HHer Agenturaufenthalt reisen. Die Werbeagentur (siehe PIC, FEE, MUT, BLB, VERD, SUM, LAP und PICK) betreute den Gesamtetat eines großen Finanzdienstleisters in Deutschland. Das hieß, es gab ein großes Team, jede Menge zu tun und jeden Monat ein Fotoshooting.

Für eines dieser Shootings wurde ein hübsches, schwedisches Model gebucht. Ihr erstes, größeres Shoot, wie sich herausstellen sollte. Sie hatte grüne Augen, kurze, hellblonde Haare, helle Haut, ein Gardemaß von 1,80 Meter und hörte auf den Namen INGA. Inga kam ursprünglich aus Uppsala, lebte nun aus dem Koffer und stand bei einer HHer Modelagentur neu unter Vertrag.

Die Chefin der Modelagentur war ganz dicke mit einem unserer Kreativ-Geschäftsführer. Sie bat ihn, sich um Inga zu kümmern, während sie in HH weilt. Also, Sightseeing hoch und runter. Der GF schob die ehrenvolle Aufgabe zum CD, der zum AD, der AD zum Texter, der Texter klagte sein Leid, becircte den Junior-Texter und versprach ihm Ruhm und Ehre. Der Junior-Texter – meine Wenigkeit – willigte ein. Erinnerte mich an eine Aussage eines sexbesessenen Schauspielers in einem Film: „Scheiße rollt nach unten!“

Inga machte einen guten Job und Anstalten, länger als die geplanten zwei Tage in der Hansestadt zu verweilen. Nachdem wir das Kurzprogramm absolviert hatten, hatte sie auch schon eine kleine Wohnung an der Angel. Das bedeutete, am Wochenende nach Klein-Schweden – zu IKEA. Sie kaufte Billy, Tilly und Willy; Hennes, Hannes und Hinnes; Ladda, Madda und Vadda – ich schraubte wie ein Berserker und hatte nach einem aufbauenden Tag Hornhaut an den Händen. Halt doof, wenn man weder an Akkuschrauber noch an Handschuhe denkt.

Beim Anblick meiner Hände fragte ein Innenkontakter am darauffolgenden Montag: „Wichst du noch oder liebst du schon?“

So viel Schwedisches zu INGA.




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