Samstag, 21. September 2013

OHOH






Da denkt man an nichts Berstendes, und dann das: Seh ich doch ein Nummernschild, auf dem OHOH prangt.

In einer Berliner Werbeagentur (siehe WITZ, WAS, PLI, PEN, CHOO und HIP) hatte ich mal das Vergnügen, mit einem kongenialen HHer Art-Partner unter anderem für ein europaweites Transportunternehmen zusammenzuarbeiten.

Das Arbeiten lebte von Schnellschüssen, da die Mediaagentur täglich überraschende Werbeträger klarmachte und der Kunde die Werbemittel von jetzt auf gleich einforderte.

Die Agentur war zweigeteilt. Der vordere Teil nach dem Empfang war der Beratung vorbehalten, im hinteren Teil tummelte sich die Kreation. Im Flur der Kreativen befand sich ein ovalförmiger Steh-Konfi mit Barhockern. Nahm man Platz auf einem Barhocker, saß man erhöht an dem Tisch. Stand man, drückte man zwangsläufig seinen Oberkörper dagegen.

Es war mal wieder so weit. Die Beratung bekam ein neues Briefing vom Kunden bzw. von der Mediaagentur und wollte es schnurstracks in die Pipeline geben. Das hieß, Meeting am Steh-Konfi. Die Kreation – Art und Text – war anwesend, bevor die Beraterin anschlich. Sie stellte sich uns gegenüber und war so breit wie wir beide zusammen. Sie trug stets schwarze Hosen mit Trompetenschlag und Pumps mit Pfennig-absätzen. Dazu kombinierte sie auffällig enge Blusen, denen – aufgrund ihrer Fülle – alles abverlangt wurde. Sie las das Briefing vor und hyperventilierte leicht aufgrund des sportlichen Timings. Dabei drückte ihr extremer Vorbau gegen die Tischplatte und wie aus heiterem Himmel beschoss sie uns ungewollt mit einem ihrer geplatzten Blusenknöpfe.

Meinem Kollegen und mir entfuhr simultan ein erschreckendes „OHOH“. Squashi (siehe TROY) hielt ihre Hände schützend vor ihren Oberkörper, bevor noch mehr Unheil geschah, und kicherte.

Wir nicht. Wir schämten uns eher. Nahmen das Briefing und verschwanden schnellstmöglich in unser Büro.

So viel Berstendes zu OHOH.




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