Montag, 27. Mai 2013

LUI






Da denkt man an nichts Schellendes, und dann das: Seh ich doch ein Nummernschild, auf dem LUI prangt.

Bevor ich fest bei einer Werbeagentur (siehe PIC, FEE, MUT, BLB, VERD und SUM) angestellt wurde, absolvierte ich zunächst diverse Text-Praktika in Agenturen in und um HH. Ich kreierte unter anderem Funkspotideen für norddeutsche Konfitüren, Anzeigenideen für süddeutsche Autovermieter und Filmideen für einen Versicherer.

Eines Tages fühlte ich mich selbst wie ein Nebendarsteller in einem Werbespot, einem ausgezeichneten Mercedes-Benz-Spot ein paar Jahre später. Meine damalige Bekannte stand aufgeregt wie ein junges Rennpferd in der Wohnungstür und empfing mich mit einer schallenden Ohrfeige. Der Grund? Sie entdeckte eine nigelnagelneue deutsche Ausgabe des französischen Männermagazins LUI – ein edleres Pendant zum Playboy – in meinem Rucksack.

Dass es ein Belegexemplar war und eine von mir mitentwickelte Anzeige für eine mitteldeutsche Bekleidungsfirma enthielt, interessierte sie nicht die Bohne. Ich hatte noch einen ganzen Tag lang ein Pfeifen im Ohr und eine weiße Hand auf meiner roten Wange. Ganz wunderbar.

Nicht wunderbar, aber zu ihrer Zufriedenheit: Die deutsche Ausgabe des Magazins erschien hierzulande nur noch wenige Monate.

So viel Schellendes zu LUI.




Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen