Da denkt man an nichts Gemachtes,
und dann das: Seh ich doch
ein Nummernschild, auf dem NIP prangt.
In Werbeagenturen wird viel und hart gearbeitet. Und häufig
wird zweimal im Jahr heftig gefeiert. Mitte des Jahres steht meist das Sommerfest an und zum Ende des Jahres die Weihnachtsfeier
(siehe NAP, ROT und WILD).
Für viele ist es eine willkommene Gelegenheit, das
Betriebsklima zu verbessern. Indem sie Kontakt oder gar Tuchfühlung mit
Kollegen aufnehmen und später den Berufsverkehr regeln. Dabei ist Alkohol
natürlich ein wichtiger und reizvoller Beschleuniger. Wie sagte schon mein
Nennonkel: „Wenn der Alkohol fließt und die
Zunge sich löst, lässt man verbal die Hosen runter.“
So auch bei einer Weihnachtsfeier
in einer Berliner Agentur (siehe WITZ, WAS, PLI, PEN, CHOO, HIP und OHOH). Die Feier wurde schon am Nachmittag
mit Glühwein eingeläutet. Ein Teufelszeug für die Leber einer Praktikantin und
für mein Hörorgan. Sie hatte gerade ihren Master gemacht und wollte noch ein
Praktikum in einer Werbeagentur absolvieren. Nun unterstützte sie die Beratung
– sonst schüchtern, weil nüchtern; jetzt toll, weil halb voll – und knabberte
mir ein Ohr nach dem anderen ab. Sie erzählte und erzählte über Gott und die
Welt, ihr Universum und ihre Träume. Und wollte mir unbedingt ein Geheimnis
anvertrauen.
Das wollte ich zwar nicht, aber sie ließ nicht locker und
nahm die Hintertür. Sie fragte mich über meine bevorzugten Filme und
Fernsehserien aus. Glück gehabt, es gab eine Übereinstimmung. Sie schwärmte von
der Serie NIP/Tuck mit Dylan Walsh, Julian McMahon und Joely Richardson, zückte ihr iPhone, plauderte unverblümt ihr Geheimnis aus und präsentierte
Vorher-Nachher-Bilder – ihrer Nase. War eine gut angelegte Investition.
Doch
ich konterte mit meinen Ohren, die sie böse beschallte auf der Xmas-Feier. Ist
zwar schon ewig und drei Tage her, dass sie segelten, aber die Öhrchen halten
und sehen noch gut aus. Eigenlob stinkt? Pah!
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