Da denkt man an nichts
Wuscheliges, und dann das: Seh
ich doch ein Nummernschild, auf dem BAD prangt.
Und das bringt eine Szene in einer HHer Werbeagentur (siehe BET, BEN, ERBSE, NAP,
BAR, ROT, WILD und STAR) zum Vorschein. Auf einem Etat brannte mal wieder der
Baum. Das heißt, der Kunde war unzufrieden, die Agentur musste nachlegen.
Also wurde ein Meeting einberufen – für 9 Uhr am kommenden
Tag. Üblicherweise war 9 Uhr der Arbeitsbeginn für die Beratung, die Kreation
durfte um 9.30 Uhr antanzen. Das Meeting erforderte die ganze Mannschaft – etwa
zwölf Personen.
Der Konfi war rammelvoll. Nur ein Platz war nicht besetzt.
Ein weiblicher Junior-AD fehlte. Sie war das tägliche Eye Candy und liebte den
großen Auftritt. Sie hatte blonde, schulterlange Haare, die sich immer in einem
schlichten Pferdeschwanz wiederfanden. Candy war von kleiner Statur,
kompensierte dies aber durch eine umso größere Oberweite. Letztere wurde selbst
an kälteren Tagen mit einem Neckholder-Top gebändigt. Sie schien Dutzende davon
zu besitzen. Oder davon besessen zu sein. Doch das ist ein anderes Thema.
Candy zog mal wieder alle Blicke auf sich – denn sie kam
kurz nach 9 Uhr. Diesmal konnte sie die visuellen Massagen der männlichen
Belegschaft nicht genießen. Und noch eines wurde allen klar: Sie hatte einen BAD Hair
Day erwischt. Das Gummi hielt die Haare zwar zusammen, aber sie sprossen wie
eine Fontäne in die Höhe, was eine Beraterin zu folgender Aussage hinreißen und
den Konfi toben ließ.
„Heute mal mit Bumspalme unterwegs?!“
War es Neid und Missgunst? Oder Stutenbissigkeit? Egal.
Candy stand drüber, obwohl sie im Boden hätte versinken können.
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