Da denkt man an nichts Blankes,
und dann das: Seh ich doch
ein Nummernschild, auf dem FKK prangt.
Während meiner Text-Praktika-Tournee durch diverse HHer
Werbeagenturen (siehe LUI) lernte ich undankbare Jobs, merkwürdige Kunden und
interessante Kollegen kennen.
Eine Kollegin lud an einem Samstag das gesamte
Kreationsteam einer Agentur zu sich aufs Land ein – zum Grillen und
Fußballgucken. Denn es lief zu der Zeit eine Fußball-Weltmeisterschaft.
Sie war Anfang 20 und wohnte noch bei den Eltern. Ihr Vater
war Maurer und hatte sich seinen Traum erfüllt und sein eigenes Häuschen im
HHer Speckgürtel gebaut. Häuschen ist noch untertrieben. Es hatte wohl an die
200 qm Wohnfläche und ein imposantes Grundstück inklusive Pool. Das Domizil beinhaltete eine Souterrainwohnung, indem sich die Kollegin ausbreitete und
vergnügte.
Ihre Eltern bewirteten und unterhielten die neun Kollegen,
die der Einladung folgten, und zeigten ihnen das gesamte Territorium. Der Vater
schmiss den Grill an, die Mutter schleppte Getränke und Snacks an. Wir genossen
den Garten, das Idyll und die Ruhe vor dem Spiel.
Doch damit war es schlagartig vorbei. Als der Vater sich
mit der Grillkohle eingestaubt hatte, zog er plötzlich blank, rannte wie ein
aufgescheuchtes Huhn quer durch den Garten und sprang mit einer Arschbombe in
den Pool.
Es war ein Bild für die Götter. Ein älterer Mann mit
Plauze, Haarkranz und Gesichtsfotze flitzte splitterfasernackt durch die
Walachei und plumpste ins kühle Nass.
Die Kollegin meinte nur mit einem Achselzucken:
„Meine Eltern lieben
FKK!“
Ihre Mutter konnte sich an diesem Nachmittag beherrschen.
Ihr Vater trug indes nur ein kurzärmeliges, kariertes Hemd. Sonst nichts.
Zum Spiel: Deutschland gewann die Auftaktpartie,
bekleckerte sich aber nicht mit Ruhm – das ganze Turnier über.
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