Da denkt man an nichts Feminines,
und dann das: Seh ich doch
ein Nummernschild, auf dem GERDA prangt.
Zwischen erstem (Gastronomie) und zweitem Leben (Werbung)
hatte ich noch ein Intermezzo bei einem der weltgrößten Kurierdienste in der
Nähe des HHer Flughafens – als Checker.
Der Job bestand darin, die Destinationen zu kontrollieren,
die Briefsendungen und Pakete mit den Kürzeln (3-Letter- oder IATA-Codes) der
jeweiligen Bestimmungsorte bzw. Zielflughäfen deutlich – das heißt mit einem Edding 3000 – zu versehen und schließlich in große Säcke zu verstauen.
Am Ende des Tages flatterten die Säcke in einen Container,
der quasi auf die andere Straßenseite – sprich Flughafen Fuhlsbüttel –
befördert und nach Frankfurt geflogen wurde. Dort wurden die Sendungen verteilt
und in alle Himmelsrichtungen verstreut.
An meinem ersten Tag bekam ich das komplette Firmenoutfit –
Hosen, Hemden, Pullover, Jacken und Overalls – und das komplette Team zu
Gesicht, bevor ich eingenordet wurde. Damals war es eine reine Männerdomäne bei
den CDC. CDC stand für Controller, Driver, Checker.
Meine Mitstreiter in der Halle hießen Adnan, Alfred, Hotte,
Hülse, Pablo, Sebi und GERDA. Gerda war normal groß, normal
schlank, normal männlich, trug Baseballkappe und Menjou-Bärtchen – von
bevorstehender OP nichts zu sehen. Erst nach der sechsten Nachtschicht hatte
ich geschnallt, warum ihn alle Gerda nannten. Er fuhr den weißen 190er seiner
Eltern aus der Pfalz mit den folgenden Buchstaben auf dem Kennzeichen: GER-DA.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen