Da denkt man an nichts
Bewegendes, und dann das: Seh
ich doch ein Nummernschild, auf dem TRIO prangt.
Führt mich zurück ins erste Leben, zur Kochausbildung in
die Nähe von Stuttgart (siehe PIROL). Die Küchenbrigaden wechselten wie andere ihre
Unterhosen. Ich hatte fünf Mannschaften kommen und gehen sehen, nach einem
halben Jahr war ich schließlich der dienstälteste Koch. Absurd.
Dann kam ein neues Team: ein französischer Chef de Cuisine,
ein irischer Entremetier, ein Gardemanger aus Lübeck, ein Pâtissier aus Hannover
und ein Souschef aus Karlsruhe.
Letzterer sah aus wie eine Mischung aus Raimund Harmstorf
zu „Seewolf“-Zeiten und Ronnie Borchers zu Eintracht-Frankfurt-Zeiten. Er
lispelte wie Sean Connery mit neuen Zähnen und stolzierte wie ein Gockel durch
die Räumlichkeiten, als hätte er auf jeder Seite drei Eier. Ein extrem offener
Gang. Er war nicht besonders helle, aber konnte quatschen ohne Ende. Besonders
bei der weiblichen Belegschaft.
Er nahm alles mit, was nicht bei Drei auf den Bäumen war.
Halt typisch Koch: Er ließ nichts anbrennen. Es kam, wie es kommen musste. Er
schaffte es tatsächlich, drei Servicekräfte – nennen wir das TRIO doch
Tick, Trick und Track – im gleichen Zeitfenster zu schwängern.
Neben den nun anstehenden Problemen kam noch die Namensfindung
hinzu. Da sich seine Welt nur ums Kochen und um Frauen drehte, kam mein
Vorschlag – die Kinder John, Newton und Olivia zu nennen – in die engere
Auswahl.
Erst als klar war, dass es drei Jungs
werden, konnte Olivia Newton-John leider nicht mehr scoren. Klar war auch:
Jungs machen Jungs, Männer machen Mädchen.
Mein zweiter Vorschlag lautete
schließlich: Friedrich, David und Caspar. Er war hin und weg, dass seine
Nachkommen nach den Heiligen Drei Königen benannt werden sollten. Gut, Caspar David Friedrich war ein König der anderen Art.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen